Chomjakow, Alexej (1804 - 1860)


„Alexei Chomjakow, christlicher Dichter und Mitte des 19. Jahrhunderts ein Mitbegründer der slawophilen Bewegung. Gesetzlichkeit, Verfassungsmäßigkeit und Rechtsstaat fand er inakzeptabel, abstrakt und formalistisch. Für die gedankliche Entwicklung Dostojewskis slawischen Gedankenmodells bildet Chomjakow neben Karamsin die wesentliche Basis.Dostojewski bezeichnet in seinen Winteraufzeichnungen über Sommereindrücke Westeuropa als `das Land der heiligen Wunder`. Diese Wortprägung stammt z. B. aus dem Gedicht `Meschta` von Chomjakow.“
 
„Für Dostojewski waren Chomjakows Ideen sehr wichtig. Mit ihnen konnte er seine Ablehnungen des Katholizismus und Protestantismus theologisch untermauern, ebenso wie er mit ihrer Hilfe die Orthodoxie als die wahrhaftige Kirche Christi erhöhen konnte.“
Briefe Piper, Anmerkungen S. 648
 
„Chomjakow hat Dostojewskis Denken stark beeinflusst. Seine Ideen hingen vor allen Dingen in Dostojewskis Ablehnung des Katholizismus und Protestantismus ein.“
Hamel, Christine; Dostojewskij S. 67
 
„Die Hauptträger `der russischen Idee` sind Fjodor Dostojewskij, Wladimir Solowjew, Nikolaj Fjodorow. Ihre Vorgänger Nikolaj Karamsin und Alexej Chomjakow."
Kurt Hübner; Was kann die Philosophie zur Vereinigung Europas beitragen? S. 73
In: Neue Realitäten - Hans Lenk, Hans (Hrsg.)  Herausforderung der Philosophie: Vorträge und Kolloquien



Dostojewski schreibt seiner Frau noch im August 1880, dass er sich Bücher von Chomjakow gekauft hat.
Vgl. Briefwechsel S. 588
 
Chomjakow war als Dichter Lyriker, hochgebildet und begabt, aber „sein Gefühl war durchdringender als sein Verstand . . . und hätte er die Macht, er würde die Dritte Abteilung (Die Geheimpolizei) noch übertrumpfen.“ sagte Herzen über ihn.
Tagebuch eines Schriftstellers, Piper Anmerkungen S. 634
 
Solowjew nannte Chomjakow leicht ironisch den "Lehrer der slawophilen Kirche".
Vgl. Szylarski, Wlaimir, Solowjew und Dostojewskij S. 6