Alexandra Iwanowna Schubert 1827 - 1909



Dostojewski  -  Der ewige Gatte



Sie wurde am 14. März 1827 in der Familie eines ehemaligen Leibeigenen geboren. Das erste Mal stand sie mit fünf Jahren auf der Bühne und studierte später an der Petersburger Schauspielschule. 1842 debütiert sie. In den Jahren 1847-1853, zusammen mit ihrem ersten Ehemann, M. Schubert, spielte sie am Theater Odessa und hatte dort großen Erfolg.

1854 verstirbt ihr Ehemann. 1855 heiratet sie darauf Stepan Janowski.

Janowski ist nicht begeistert von ihrem Tun als Schauspielerin, was zu massiven Zerwürfnissen in der Ehe führte. Zudem war er recht eifersüchtig, unter anderem auf Pissemskij.
Da kam ihm (1859) der gerade aus Twer zurückgekehrte Dostojewski gerade recht. Er war für seine Frau eine willkommene Abwechslung und ließ wohl Pissemskijs Einfluss auf Schubert geringer werden. Bald wird Janowski jedoch gewahr, dass sich seine Frau und Dostojewski mehr als durchschnittlich zugewandt sind.

Alexandra Iwanowna Schubert

„Nach der Rückkehr aus der Verbannung spielte Dostojewskij eine Vermittlerrolle zwischen Janowskij und der Schauspielerin Schubert, wobei er für die Schubert Partei ergriff.“
Dostojewski F. M.; Gesammelte Briefe 1833 – 1881, Piper S. 695

„Es heißt, dass die prominente Schauspielerin Alexandra Schubert seine Freundin wurde.“
www.spiegel.de

Im März 1860 zog A. Schubert nach Moskau um Ihre Theaterkarriere fortzuführen, aber auch etwas Abstand zu ihrem eifersüchtigen Ehemann zu gewinnen.

Bezüglich seiner Freundschaft zur Schubert hat er wohl mehrfach geäußert, dass er froh sei, nicht in sie verliebt zu sein. Unbesehen davon soll ihr Verhältnis doch recht emotional gewesen sein.
Dostojewski soll erwogen haben, bei dem Umzug von A. Schubert nach Moskau ihr zu folgen, hat es dann aber wohl bei dem Gedanken belassen.
Wenn er sich in Moskau aufhielt, soll er es nicht versäumt haben, A. Schubert zu besuchen.
Vgl. Slonim, Marc; Dostojewskis drei Lieben (in Russisch)

Nach einem Besuch im Mai 1860 bei ihr in Moskau schreibt Dostojewski ihr einen innigen Brief.

„Am 12. Juni 1860 schreibt er ihr: `Ich liebe sie tief, glühend, und ich sagte Ihnen schon, dass ich Sie nicht nur liebe weil ich auf Ihr Vertrauen hoffe, mein Gott, wie traurig war ich, als mir schien, dass Sie nicht mehr auf mich zählten! Aber Ihr Brief hat alles ins Reine gebracht, meine gute Freundin, mag der Himmel Ihnen aller Arten Freude schicken! Ich bin so froh gewiss zu sein, dass ich Sie nicht liebe! Das erlaubt mir, Ihnen noch ergebener zu sein ohne für meine Gefühle etwas fürchten zu müssen. Auf Wiedersehen meine kleine Taube! Mit Achtung und Verehrung küsse ich Ihre hübsche kleine necksüchtige Hand und drücke sie von ganzem Herzen zwischen meinen Händen.`“

Wie lange bleibt er in diese überspannte Affäre verstrickt? Man weiß es nicht.“
Troyat S. 230

Alexandra Iwanowna Schubert

Ein Monat später beantworte sie diesen Brief, in einem höflichen aber leicht distanzierten Ton und informiert ihn darüber, dass ihr beider Verhältnis nicht aufrechterhalten werden kann und nicht fortgesetzt werden darf.
Dostojewski soll wohl selbst diesem Brief ein Liebesgeständnis entnommen haben . . .

Zwischen den beiden soll eine kurzfristige Beziehung bestanden haben. Dostojewski auf der Suche nach Liebe und Freundschaft fühlte sich von ihr angezogen. Sie aber äußerte sich ihm unmissverständlich in einem Brief dahingehend, dass ihre Romanze keinesfalls fortdauern könne. Für diese klare Absage soll er ihr dankbar gewesen sein. Unabhängig davon soll ihn diese unerfüllte Liebe noch lange geschmerzt haben.

„Im Jahre 1860 verliebte er sich in die frivole und lustige Schauspielerin Schubert, war aber nur ihr dienender Kavalier und akzeptierte diese Rolle, die ihm Gewohnheit ist. Mit krankhafter Lust diente er als Vermittler zwischen ihr und ihrem Mann Jankowski. Wieder einmal liebt er, ohne seine Liebe zu gestehen und opfert sich für die, die ihn niemals glücklich machen wird.“
Troyat S. 230

Somit liegt diese Annahme nicht sehr weit:
„Es wird davon ausgegangen, dass die Handlung des Ewigen Gatten die Beziehung zwischen Dostojewski, Schubert und Janowski umreißt.“