In Not
Dostojewski am 22. August in einem Brief aus Wiesbaden an Suslowa:
"Inzwischen hat sich meine Lage geradezu unwahrscheinlich verschlechtert. Du warst kaum abgereist, da wurde mir gleich am nächsten Tag, frühmorgens, im Hotel erklärt, es sei befohlen worden, mir weder Mittagessen noch Tee noch Kaffee zu geben.
(. . .)
Und so esse ich seit dem gestrigen Tage nicht mehr zu Mittag und ernähre mich nur noch von Tee.
(. . .)
Kleider und Schuhe werden nicht mehr gereinigt, wenn ich nach Leuten rufe kommt niemand, und das ganze Personal geht mir mit einer unaussprechlichen, echt deutschen Verachtung aus dem Wege. Und wenn mir Herzen nichts (kein Geld) schickt, kann man mir meine Sachen beschlagnahmen, mich hinausschmeißen oder noch Schlimmeres. Es ist scheußlich."
Dostojewski - Gesammelte Briefe 1833 - 1881 Piper 1966
Ein 50 Rubel-Schein aus dem Jahre 1841
© JenVan
Für seine Rückkehr bemühte er selbst Turgenjew, indem er sich 50 Taler von ihm borgte. Dieses Geld nimmt jedoch Suslowa an sich, bezahlt damit ihre Hotelrechnung und reist ab. Dostojewski musste sich bei dem orthodoxen Geistlichen Johan Janischev, den er nicht mochte, Geld borgen, um seine Heimreise antreten zu können.
Mit dem Geld schafft er es mal gerade nach Kopenhagen zu seinem ehemaligen Freund aus der Verbannung, Baron Wrangel. Mit dessen finanzieller Unterstützung verlässt er nach zwei Wochen Wrangel in Richtung Russland.
Vgl. S. 66 Janko Lavrin
Vgl. S. 549 Gesammelte Briefe - Dostojewskij