Verschickung

Ab dem Zeitpunkt seiner Begnadigung trägt Dostojewski 5 kg schwere angeschmiedete Fesseln.

Das Anschmieden der Eisenfessel   © wikipedia
 Fotografiert von A. Tschechow, um 1900


Es wurden nicht alle Petraschewzen zugleich nach Sibirien verschickt, sondern täglich je zwei oder auch nur einer. Petraschewski war gleich auf dem Richtplatz in den Sträflingspelz gesteckt und nach Minussinsk verschickt worden. Bis Tobolsk hatten sie alle den gleichen Weg zurückzulegen, von dort aus trennten sich oft ihre Wege.
Was der Mitverurteilte Petraschewze Ivan Jastraschemski über den Aufenthalt bzw. Zwischenstopp in Tobolsk (einige Tage), in seinen Erinnerungen zu berichten weiß, finden Sie hier

 Sträflingstransport © Lexikus

Zeitgenössische Darstellung eines Personentransportes. Dostojewski wurde auch mit solch einem offenen Schlitten bis nach Omsk verbracht und das bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius.


Während dieses Zwischenhalts wurden die Deportierten von einigen Dekabristenfrauen aufgesucht. Einige dieser adeligen Frauen, Natalja Fonvisina und ihre Tochter, schenkten Dostojewski ein Exemplar des Neuen Testaments. Zwischen den Seiten versteckt befanden 10 oder 25 Rubel.

"Bis zu diesem Zeitpunkt kannte Dostojewski das Neue Testament überhaupt nicht."
Vgl. Onasch, Konrad; Die alternative Orthodoxie, S. 82 f.

N. D. Fonwisina hat er nach seiner Entlassung einen Brief geschrieben.
  Natalja Fonwisina  © Katja Wilhelmi

Diese Bibel begleitet Dostojewski bis auf sein Sterbebett.