Bauer Marej

Veröffentlichung
1876 erstmalig im "Tagebuch eines Schriftstellers"
 
Handlung
„In der Nähe von Darowoje lag ein Wäldchen. Dorthin ging Fjodor gern, aber er durfte nicht immer im Gehölz spielen. Später schilderte Dostojewskij, wie er einmal als Neunjähriger einen Warnruf vor Wölfen zu hören meinte und zu einem in der Nähe pflügenden   leibeigenen Bauern flüchtete."
Kjetsaa,   Dostojewskij S. 23
 
"Er (Dostojewski) erinnert sich an den Bauern Marai, ein Kindheitserlebnis, er ist voller Angst, gelaufen durch ein Sonnenblumenfeld, weil er gehört hat, dass ein Wolf käme, und er rennt um sein Leben in die Arme des Bauern Marai, und der mit seinen erdverschmierten Fingern, malt ein Kreuz auf die Stirn des kleinen Dostojewski."
Eugen Drewermann
 
 
Anmerkungen
Während seiner Zuchthauszeit bestärkte diese Erinnerung an seine Begegnung mit dem Bauern Marej seine Liebe zum einfachen Volk. Der Bauer Marej wurde für ihn zum tröstlichen Symbol, zur Verkörperung des demütigen, selbstlosen russischen Volks, ein `Beweis für die hohe Bildung des russischen Volkes`.“
Ebenda
 
Die erste Episode, die Begegnung mit Marej, gehört in den August 1831, die zweite, mit dem Strafgefangenen und den Sitten im Zuchthaus Omsk, in den April 1851.
 
"Die Novelle trägt den Charakter einer literarischen Skizze. Sie ist frühen Erinnerungen gewidmet und enthält Reminiszenzen an das Frühwerk."
Vgl. Neuhäuser, Dostojewskij Leben - Werk - Wirkung S. 84