Wremja wird veröffentlicht



Die Wremja erscheint 1861



Dostojewski wurde „auf Höchsten Erlass“, also des Zaren, erlaubt, wieder unter seinem Namen zu publizieren, nicht aber als Verleger in Erscheinung zu treten. Somit war sein Bruder Michael lediglich der Form halber der Redakteur des Blattes. Auf Grund des Bekanntheitsgrades von Dostojewski entwickelt sich die Zeitschrift recht positiv und verspricht ein Erfolg zu werden.

Mit der Herausgabe der Zeit beginnt Dostojewskis aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Geschehen als Publizist.
Sie enthält programmatische Aussagen zu gesellschaftspolitischen, ästhetischen und literarischen Fragen. Bereits hier finden sich erste Gedanken zur „Bodentheorie".

Näheres über den Inhalt der Wremja und welche Teile davon im Deutschen erschienen sind, ist hier  ⁣   zu erfahren.

 Zeitschrift Periodikum Wremja
 Deckblatt der Monatszeitschrift "Die Zeit" (1861)


Der Plan geht auf:
"Nach Angaben Strachows warf sie „schon nach einem Jahr einen soliden Gewinn ab. Nach noch nicht ganz zwei Jahren hatte sie über 4.000 Abonnenten, während 2.500 bereits genügten, die Unkosten zu decken."
Braun, Maximilian; Dostojewskij – Das Gesamtwerk als Vielfalt und Einheit S. 80

So äußert sich auch Turgenjew, ja nun kein ausgewiesener Freund Dostojewskis, im Dezember 1861 gegenüber F. Bodenstedt:
"Wenn sie Schwierigkeiten machen, bringt mein Freund ihr Manuskript auf der Stelle in die Redaktion einer anderen Zeitschrift, der Wremja, mit der ich in sehr guten Beziehungen stehe und die, obgleich neu, eine sehr gute Position im Pressewesen einnimmt."

Das Haus, in dem sich der Redaktionsraum der Wremja
und später auch der Epocha befand.


Der Redaktionsraum war lediglich ein einziges Zimmer der Wohnung des Bruders Michaels, dass über einen anderen Treppenaufgang separat zugänglich war, aber eben auch eine Verbindung zu den anderen Räumlichkeiten der Familie Michaels aufwies.

Journalistenkollegen der Wremja über Dostojewski:
"Er wirkte älter als seine vierzig Jahre, wie er so mit krummen Rücken gebeugt herumhastete. Seine Augen wanderten von einem zum anderen, zwischen den Augenbrauen lag eine tief eingegrabene Sorgenfalte und sein prüfender bohrender Blick war unsereinem nicht ganz geheuer."
Kjeetsa, Geir; Dostojewskij, Sträfling - Spieler - Dichterfürst S. 192