Erniedrigte und Beleidigte

Veröffentlichung
1861 erstmalig in der Zeitschrift  "Die Zeit" (Wremja)
 
Handlung
„Der Held und Ich-Erzähler dieses ziemlich melodramatischen Romans ist ein armer und kränklicher Schriftsteller, voller romantischer Träume, der in das Intrigennetz eines reichen Fürsten gerät. Das Sujet besteht aus zwei ineinander verschachtelten und unglücklichen Liebesgeschichten.“
Städtke; Dostojewski für Eilige S. 42
 
Anmerkungen
„Um seine Termine halten zu können, sah sich Dostojewskij gezwungen, in überstürzter Hast zu arbeiten, was in dem Roman auch spürbar ist und schon von der zeitgenössischen Kritik angemerkt wurde.“
Nachwort zu „Die Erniedrigten und Beleidigten“ Aufbau Verlag 1975 S. 514
 
„In diesem Buch, das von allen Dostojewskis am meisten persönliche und autobiographische Züge aufweist, verarbeitete er das Erlebnis seiner Verbannungszeit, jener letzten sechs Jahre, die er in der Garnison von Semipalatinsk hatte zubringen müssen: seine Liebe zu seiner Frau Issajewa. Doch den Schauplatz verlegte er nach Petersburg.“
Vorwort „Dostojewski in der Schule der Empfindsamkeit“  zu „Die Erniedrigten und Beleidigten“ Piper 1922 S. 16
 
„Das Werk ist ein eigentümliches Dokument des Überganges, ebenso bewegend wie durch seine humane Grundtendenz wie interessant durch den breit angelegten Versuch einer bohrenden Seelenergründung. (...) Der Roman schließt im Lebenswerk Dostojewskijs den Komplex der Frühwerke endgültig ab.“
Nachwort zu „Die Erniedrigten und Beleidigten“ Aufbau Verlag 1975 S. 513
 

„Die `Erniedrigten und Beleidigten` sind ein bewusst sensationell, sentimental und sozialkritisch gehaltener Roman, der die zur europäischen Mode gewordene Großstadtmisere effektvoll ins Bild bringt.“
Gerigk, Hans-Jürgen; Dostojewskijs Entwicklung als Schriftsteller S. 316
 
Unter dem Titel „Schüchterne Menschen“ veröffentlichte Dobroljubow eine ausführliche Betrachtung zu dem Roman (im „Zeitgenossen“):
„Das Werk sei eigentlich nicht viel mehr als ein Kaleidoskop von Ereignissen, deren zufälliger Zeuge man auf der Straße, in einem Gasthaus oder Mansardenstübchen werden könne.“
Nachwort zu „Die Erniedrigten und Beleidigten“ Aufbau Verlag 1975 S. 516
 
„Die schon in diesem Werk an manchen Stellen ins Unwirklich-Phantastische hinüberspielende Handlung, die ungleichmäßig hastend vorwärts eilt und voll ist von überraschenden Wendungen, voll von unwahrscheinlichen Ereignissen, enthält schon die ganz eigene Note des reifen Dostojewskijs.“
Ebenda  S. 519

Hier gibt es den Roman zum Online-Lesen und als Download: