Aus für die Epocha
Im März muss sie nach der dreizehnten Nummer eingestellt werden.
„Die Epocha wurde ohne einen Heller gegründet. Als sie einging (Februar 1865), hatte sie nicht nur die ganze Subskriptionssumme verschlungen, sondern auch jenen Teil der Erbschaft von einer reichen Moskauer Tante (etwa 10.000 Rubel für jeden der Brüder), die sie sich voraus ausgebeten hatten, dabei 15.000 Rubel Schulden, welche nach Eingehen der Wremja Michail Michailiowitsch zu Lasten geblieben waren. Bei alledem hatte das Blatt noch 1.300 Abonnenten aufgebracht. Als ein neues Blatt, ohne alte Lasten, hätte sie sich erhalten können.“
N. Hoffmann, Th. M. Dostojewsky S. 247
„Er war Herausgeber, Korrektor, Redaktionsbote in einer Person und musste dazu noch sorgen, dass sie Kredite bekamen. Er verschwendete Stunden im Kampf mit der Zensurbehörde, erledigte die gesamte Korrespondenz, redigierte Beiträge und brachte die Drucker dazu, die Zeitschrift zu drucken. Um sechs Uhr früh ging er an die Arbeit und fiel nachts um ein Uhr nachts auf sein Sofa.“
Steven, Coulter; Dostojewskij - Ein tragisches Leben
Ausgabe der Epocha vom Mai 1864
Neben den Schulden und dem unmenschlichen Arbeitspensum waren weitere Faktoren ungünstig für einen wiederholten Erfolg eines Journals:
Dostojewski in einem ausführlichen Brief an Wrangel vom 31. März 1865 aus Petersburg:
„Meinen Namen erlaubte die Zensur nicht in der Zeitschrift anzubringen, weder als Herausgeber noch als Redakteur. (…) Mein Name begegnete der Leserschaft überhaupt nicht und nicht nur in der Provinz, sogar in Petersburg wusste niemand, dass ich die Zeitschrift redigierte.“
Verzögerungen durch die Zensur
„So wurde das März-Heft am 23. April, das Mai-Heft am 7. Juli, das Juniheft am 20. August, das Juliheft am 19. September, das Augustheft am 22. Oktober, das Oktoberheft am 24. Oktober, das Novemberheft am 24. Dezember und das Dezemberheft 1864 am 25. Januar 1865 durch die Zensur freigegeben.“
N. Hoffmann, Th. M. Dostojewsky S. 246
„Und dann brach bei uns plötzlich die Zeitschriftenkrise aus. Bei allen Zeitschriften sank die Teilnehmerzahl katastrophal. Der Zeitgenosse, der 5.000 ständige Abonnenten zählte, blieb bei 2.300 stehen, alle anderen Journale verloren und bei uns blieben nur 1.300 übrig.“
Dostojewski in einem ausführlichen Brief an Wrangel vom 31. März 1865 aus Petersburg
„Außer der Zeitschriftenkrisis haben wir ja in Russland auch noch eine Geldkrisis. Und jetzt können wir, da wir kein Geld haben, die Zeitschrift nicht mehr weiter herausgeben und müssen unseren zeitweiligen Bankrott erklären. Auf mir bleiben aber überdies noch fast 10.000 Rubel Wechselschulden und 5.000 Rubel Schulden auf Ehrenwort lasten.“
Ebenda
„Oh, mein Freund, ich ginge gerne wieder auf ebenso viele Jahre in die Katorga, nur um meine Schulden zu bezahlen und mich wieder frei fühlen zu können!“
Ebenda
Gesammelte Ausgaben der Epocha
Dostojewski:
"Die Epoche war schwächer als ihre Gegner, deren es unzählige gab, und die sich nicht nur jeden Spott und Schimpf erlaubten, indem sie ihre Gegner Kloakenmänner, Butterbrotfresser usw. nannten, sondern sich auch in Anspielungen ergingen, dass wir unehrlich, Liebesdiener der Regierung, Denunzianten usw. wären."
Mereschkowski; Dostojewski und Tolstoi S. 120
Im Detail sind diese (10 S.) u. a. nachzulesen in "Dostojewski - Eine verfängliche Frage" Hrsg. Dudek/Wegner, Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1988 S. 663 ff oder eben jenem besagten Brief an Wrangel.
EPOCHA 1864
Herr Tischedrin?? oder das Schisma bei den Nihilisten
Epocha 1864 Nummer 5
Einige Worte über Michail Michailowitsch Dostojewski
Epocha 1864 Nummer 6
Eine notwendige Erklärung
Epocha 1864 Nummer 7
Zum Erscheinen der literarischen und politischen Monatszeitschrift `Epocha`
Epocha 1864 Nummer 8
„Dieses Feuilleton entstand wahrscheinlich auf Bitten M. M. Dostojewskis, der eine polemische Schrift für die ersten Nummern der `Epocha ` wünschte.“ Eine verfängliche Frage, S. 735
Damit endlich Schluß ist
Epocha 1864 Nummer 9
Wortspielereien im Leben und der Literatur
Epocha 1864 Nummer 10
Eine Replik auf das Erscheinen Krajewskis Zeitung „Golos“.